Andacht

Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meeres. Er macht den großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.  Hiob 9,8-9       

 

Als ich diesen Text auf einem Andachtsbildchen zu lesen bekam, sprach er mich sofort sehr an. Eingedenk unserer menschlichen Auseinandersetzungen, Kleinkriegen und anderen Beschwernissen, die wir uns gegenseitig antun, ist ein Perspektivenwechsel dringend anzuraten. Astronauten, die ins Weltall geflogen sind, haben die Erde als eine wunderbare kleine blaue Kugel in mitten von schwarzer Unendlichkeit beschrieben. Alle sind als andere Menschen zurück auf die Erde gekehrt und zwar insofern, als dass sie die Kostbarkeit unseres Heimatplaneten hervorheben und vor der Leichtfertigkeit warnen, mit der wir hier vieles zerstören.


Ich habe dann nachgesehen, wo der Bibelspruch geschrieben steht. Es ist bei Hiob, eben jenem Menschen, der als Spielball in der Wette zwischen Teufel und Gott gerät und so viel Furchtbares erleiden muss. Wenn man jetzt einmal außer Acht lässt, dass die Hereinnahme dieses Abschnittes als Erfahrungsmöglichkeit mit Gott bei den Theologen selbst höchst umstritten ist, kann man doch sagen, selbst ein Mensch, der gequält wird, sieht seine eigene Kleinheit und darüber liegende größere Wahrheit in Form von Natur und den bestirnten Himmel über uns.


Wieviel mehr Grund haben wir erst, den Kleinkrieg im Alltag und den zerstörerischen Alptraum unter Völkern und Religionen, bzw. deren Auslegungen zu beenden.

Manchmal lassen die bösen Seiten der menschlichen Natur eine pessimistische Stimmung zurück. Dann brauchen wir das Vertrauen auf einen guten Gott, er uns hilft, uns zu erkennen, damit wir uns ändern können. Und die Hoffnung auf kleine Schritte der Besserung.

Auf jeden Fall hilft die Zuhilfenahme des obigen Textes im Alltag – und zwar dann, wenn wir Erfahrungen mit Behördenpedanterie, ungehobelten Verkehrsteilnehmern und sonstigen unschönen Hickhack erleben. Dann erkennt man, dass dies alles nicht wirklich lebenswichtig ist und wir uns von so etwas nicht den Tag eintrüben und schon gar nicht die positive Grundhaltung verderben lassen sollen.

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