Wie ist das Ehrenamt in unserer Gesellschaft verankert und welche Strukturen müssen erfüllt sein, ehrenamtlich handeln zu können? Was schuldet der Staat und was schulden wir der Gemeinschaft?
Es ist in den Leitmedien viel die Rede von den Bedrohungen am rechten Rand, nicht vergessen werden sollen die Bedrohungen linker Bewegungen. Und die restriktiven Maßnahmen in der "Corona-Zeit" haben gezeigt, wie schnell demokratische Grundrechte von einer kleiner Gruppe mit abministrativen Befugnissen kassiert werden können, denn die Gruppe um die Kanzlerin traf alle Entscheidungen ohne parlamentarische Mitsprache.
Demokratie fängt im kleinen an. Jeder sollte sich seinem Rahmen engagieren. Der DEF arbeitet dazu im vorparlamentarischen Raum.
Übernehmen Sie Verantwortung für sich und andere.
Informieren Sie sich und bringen Sie sich ein. Zeigen Sie auf, wo es in unserer Gesellschaft hakt und arbeiten Sie mit uns an Verbesserungen. Nur zusehen und meckern, das geht in einer funktionierenden Demokratie nicht. Die immer geringer werdende Beteiligung an Wahlen zeigt, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung nicht mehr vertreten fühlt und sich "ausgeklinkt" hat. Doch wir sind alle für das Gemeinwesen verantwortlich und sollten dieses Feld nicht einigen Wenigen überlassen.
Zeigen Sie aber auch an, was gut ist und was es sich lohnt zu bewahren.
Lassen Sie sich von staatlichen Regressionen und Bürokratie nicht abschrecken, sondern suchen Sie in gemeinsamer Interessensvertretung nach Abhilfe.
Entscheiden Sie mit, wie und mit wem Sie in Deutschland leben wollen.
Das Ehrenamt wird auch als staatsbürgerliches Engagement bezeichnet.
Darunter fällt ein weit gefächertes Aufgabengebiet, angefangen von der Nachbarschaftshilfe im informellen Bereich über das Engagement für die freiwillige Feuerwehr, Übernahme von Aufgaben in der Kirchengemeinde, die Übernahme von Aufgaben in Vereinen und Institutionen bis zu ehrenamtlichen Aufgaben in Leitungsebenen, beispielsweise als Kuratoriumsmitglied bei Stiftungen.
Der Staat hat sich selbst überfordert, in dem er immer mehr Aufgaben auf sich gezogen hat.
Viele Tätigkeitsfelder wurden ursprünglich von einem kleinen Kreis Ehrenamtlicher übernommen, die damit auf eine gesellschaftliche Problemlage eingegangen sind, das gilt beispielsweise für die Verbraucherzentralen, deren Arbeit dann später institutionalisiert wurde. In der Phase um 1900 gehen viele mildtätige und christliche Hilfseinrichtungen auf die Initiative Einzelner zurück, die sich eine Notlage erkannten und sich persönlich in die Pflicht genommen sahen, in tätiger Nächstenliebe etwas für die Verbesserung der Situation zu tun. In den folgenden Jahrzehnten hat dann der Sozialstaat konstituiert und mehr und mehr dieser Gebiete als gemeinschaftliche Aufgaben übernommen. Inzwischen deckt der Staat Großteile der Fürsorge ab. Die Einrichtungen von Krankenversicherungen für die Bürger, als die Sorge um die Volksgesundheit, der Schutz von Leben, Eigentum und eine gewisse Gewährleistung von Sicherheit durch Polizei, ferner Bildung und Forschung durch Schulen und Universitäten sind zentrale staatliche Aufgaben, die das Leben der Bürger sichern und verbessern.
Durch fortschreitende Digitalisierung können staatliche Funktionen immer mehr Einsicht und Einfluss auf die Bürger und Bürgerinnen nehmen. Eine Angst vor einem übermächtigen Staat ist nicht unberechtigt.
Im häufiger werden daher Fragen gestellt: Wie groß soll der Staat sein? Wo sind die Grenzen? Hat der Staat sich nicht übernommen, beispielsweise angesichts der zu besichtigenden Renovierungsnotstände bei Schulgebäuden, den Versäumnissen bei der Bereitstellung von digitalen Erfordernissen, u.s.w.
Gleichzeitig wird der Ruf nach Ehrenamtlichkeit zu nehmenden lauter. Das Bundesministerium des Innern singt ein Loblied auf die Tatkraft ehrenamtlicher Helfer. Gut 40% aller Menschen in Deutschland üben eine unentgeltliche Tätigkeit aus. Rotes Kreuz, Technisches Hilfsdienst, ehrenamtliche Besuchsdienste in Altenheimen und Krankenhäusern, Hausaufgabenhilfe, Betreuung von Kindern, Vorlesetage, Nachbarschaftsdienste…. Alles dies erfolgt ehrenamtlich und würde fehlen, wenn dafür Hauptamtliche eingestellt werden müssten. Unser Gemeinwesen wäre sehr viel ärmer.
Dies alles könnte eine staatliche Fürsorge gar nicht leisten, schon jetzt ist die Steuerbelastung der Mittelschicht erschreckend hoch während der Staat gleichzeitig seiner Verantwortung kaum noch nachkommen kann, beispielsweise eine vor Armut schützende Alterssicherung für künftige Generationen.
Es bleibt auszuloten, was kann der Staat überhaupt leisten und wo ist jeder Staatsbürger und jede Staatsbürgerin der Allgemeinheit verpflichtet. Sicher ist, der aufgeblähte Staat wird viele Aufgaben wieder zurück an Privatinitiativen abgeben.
Wer sich selbstlos für andere einbringt, macht die Erfahrung, dass er im Geben selbst viel für sich bekommt. Hier haben wir die am häufigsten genannten Beweggründe zusammengefasst:
1. Helfen macht einfach Spaß – und Spaß macht glücklich!
Ein Erfahrungsbericht aus dem Singkreis: Ich freue mich immer auf die Übungsstunden, auf die anderen Frauen. Wenn wir gemeinsam singen, geht mir das Herz auf, es haben sich Freundschaften gebildet, wir besuchen und unterstützen uns gegenseitig. Das macht mich überglücklich.
2. Ehrenamtliches Engagement stiftet Sinn
Wer sich neben dem Job und dem Familien-Alltag freiwillig betätigt, der ist ganz bestimmt auf der Suche nach Sinn und Selbstbestimmung.
Denn bei der ehrenamtlichen und freiwilligen Arbeit geht es zunächst einmal darum, etwas zu tun, das man sich selbst auferlegt.
Es geht darum, Ziele zu erreichen, die man sich selbst setzt. Denn auch wenn ein Vorstand oder ein Vorsitzender konkrete Erwartungen hat, steht man zu diesen meist anders, als im Berufsleben. Man bewegt sich eben nicht in einem Arbeitsverhältnis, sondern auf freiwilligem Terrain. Das ist ein grundlegender Unterschied.
Wer also freiwillig arbeitet, sucht nicht nur nach Selbstbestimmung, sondern auch gewissermaßen nach Sinnhaftigkeit.
Klar, man könnte die freie Zeit auch einsam und auf der heimischen Couch verbringen.
Aber die ehrenamtliche Tätigkeit gibt einem etwas, das einem das Nachmittagsprogramm im Fernsehen nicht geben kann: Man bekommt eine sinnvolle Aufgabe, von der man weiß, dass sie wichtig ist. Das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun und seine Zeit nicht zu „verschwenden“, kann einem ungemeinen Halt geben.
3. Neue Erfahrungen und Anregungen
Literaturkreis: Ich erfahre Neues und bekomme neue Einsichten gezeigt, ich kann im Austausch mit anderen meinen Lebenskreis vergrößern. Die Vermittlung von Bildung und Erkenntnisse bereichern mich. Dafür bin ich dankbar.
4. Ehrenamtliches Engagement stärkt das Gemeinschaftsgefühl
Wer sich mit anderen Menschen verabredet, um gemeinsam etwas zu (er)schaffen, der ist Teil einer Gemeinschaft. Trifft sich diese Gemeinschaft öfter, gewinnt sie an Stärke.
Eine tolle Gemeinschaft zu erfahren, neue Menschen kennen zu lernen und vielleicht sogar Freundschaften fürs Leben zu schließen, ist für viele der primäre Grund, sich ehrenamtlich zu engagieren.
5. Ehrenamtliches Engagement stärkt das Selbstbewusstsein
Beispiel: ich kann meine Zeit selbst einteilen und das machen, was mir Spaß macht Andere haben mich ermutigt, neue Dinge auszuprobieren. Ich kann mehr als ich bisher dachte.
Soziales Engagement hilft uns dabei, unser Selbstwertgefühl zu verbessern. Und dadurch nimmt das Selbstbewusstsein ganz automatisch zu.
Wenn wir wissen, dass wir gebraucht werden und etwas gut gemacht haben, dann fühlen wir uns gebraucht und sicher. Genau diese Sicherheit strahlen wir dann auch aus.
Ich bekomme oft positive Rückmeldungen, die ich in meiner Berufstätigkeit nie erhalten habe.
6. Ehrenamtliches Engagement verbessert unsere sozialen Kompetenzen
Im Ehrenamt muss man sich täglich mit Konflikten vieler Arten herumschlagen. Denn genau wie im beruflichen Leben, kann es auch hier zu sozialen Konflikten kommen.
In solchen Situationen diplomatisch zu reagieren, ist eine Fähigkeit, die uns im Leben oft weiterbringen wird.
In einer ehrenamtlichen Tätigkeit haben wir die Chance, genau diese Kompetenz zu fördern und täglich anzuwenden.
Sozial gut vernetzte Menschen sind einfach die glücklicheren.
7. Sich aktiv in der Welt zu engagieren, stärkt die Selbstwirksamkeit. Ich kann etwas zum Guten bewegen.
Probieren Sie es. Kommen Sie zu uns. Machen Sie mit uns die Welt ein wenig besser.
01.12.2020
Die Würde des Menschen ist unantastbar Aus der Beratungsstelle
In den Gesprächen der Beratungsstelle für Geld- und Versicherungsfragen kommt immer mal wieder aufs Trapez: das Thema Prostitution. Frauen gehen „Anschaffen“, um Geld für Anschaffungskredite und die Begleichung von Schulden, die oftmals ihre Partner eingegangen sind, aufzubringen. Ferner ist für viele drogenabhängige Frauen der Verkauf ihrer Körpers die einzige Möglichkeit ihre Sucht zu finanzieren. Dann gibt es noch die versteckte Prostitution bei wohnungslosen Frauen. Das Geschäft heißt Unterkunft und Bleibe gegen sexuelle Gefälligkeiten. Mit den Lockerungen in der Gesetzesgestaltung zur Prostitution im Jahre 2002, die den Verkauf des Körpers als Dienstleistung betrachtet, wurde Deutschland zum „Bordell Europas“, denn während andere Länder begannen ihre Gesetze diesbezüglich strenger zu gestalten, herrscht in Deutschland große Liberalität. Doch nicht zum Nutzen der Menschen, die sich prostituieren und dies sind zum größten Teil Frauen. Hinlänglich ist das Elend vieler junger Mädchen aus Osteuropa, Nah- und Fernost bekannt, die dies nur tun, weil die Armut sie dazu zwingt, nicht wenige davon wurden von Zuhälter mit falschen Versprechungen in diese Lage gebracht.
Immer wieder wurde auch von Frauenvertreterinnen gesagt, dies sei ein Beruf wie jeder andere, er gehöre aus der Schmuddelecke oder die Frauen gingen dieser Beschäftigung nach, da sie ihnen schnelles Geld bringe.
Es mag sein, dass es Frauen gibt, die sich aus freien Stücken zu dieser Arbeit bekennen und es mag auch einige geben, die das gerne tun. Diese Argumente werden von Frauen, die ihren Körper verkaufen, in der Beratungsstelle auch häufig vorgebracht. Doch wenn man tiefer in die Lebenslage eintaucht, wird man immer wieder zu der Schlussfolgerung kommen, dass von freier Entscheidung nicht die Rede sein kann. Das spielen oft Alkoholismus in der Familie, Missbrauchserfahrung, Abhängigkeiten von Personen, Drogen, Schulden, usw. eine entscheidende Rolle. Die Aussage: freie Wahl wirkt oftmals wie Hohn.
Die Bundesrepublik Deutschland hat in ihrer Gesetzgebung im Allgemeinen ein sehr feines ethisches Sensorium entwickelt, um menschliches Leben zu schützen. Zum Beispiel ist Abtreibung zwar nicht unter Strafe gestellt, dennoch verboten, Experimente mit Menschen für die Pharmazie sind streng geregelt, mit Föten ebenfalls verboten, Leihmutterschaft in Deutschland verboten, Organhandel verboten, – der Handel mit Körpern zur Überlassung von sexuellen Handlungen aber ist erlaubt. Es legt die Frage nahe:
Wie steht es mit dem Grundsatz aus: „Die Würde ist unantastbar.“?
Während Deutschland sich für den Handel mit Sex weit öffnete, ging Schweden einen anderen Weg:
Schweden war 1999 das erste Land, welches durch die Einführung des Sexkaufverbots die Gleichberechtigung der Geschlechter vorangebracht hat. Daher wird dieses gesetzgeberische Modell oft auch abolitionistisches oder nordisches Modell genannt. Es besteht aus drei Bestandteilen:
D
1) -Entkriminalisierung der Prostituierten
2) -Kriminalisierung der Sexkäufer und Betreiber
3) -Finanzierung von Ausstiegsprogrammen für Prostituierte.
Folgende Länder haben das abolitionistische Modell schon in die Praxis umgesetzt: Schweden, Norwegen, Island, Kanada, Frankreich, Irland, und Israel. In jedem dieser Länder nimmt das Modell eine andere Form ein, eines jedoch haben diese Länder gemein, sie nennen die Rechte Frauen wichtiger als in Deutschland. Und sicher gibt es bei allen Modellen gewisse Schwachstellen, trotz und allem ist es wichtig sich mit den Grundgedanken auseinander zu setzen.
01.07.2020
Die Rückkehr der Heimarbeit?
In der Corona-Krise werden viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufgefordert, von zu Hause aus zu arbeiten. Dies hat u.a. der Computerisierung einen weiteren Schub gegeben sondern auch dem Arbeiten in Home Office neue Perspektiven gegeben. Die Vorteile liegen auf der Hand, weniger zeitraubende Wege zur Arbeit, weniger Verkehr und damit weniger Umweltbelastung. Ferner können sich die Arbeitenden ihre Arbeit besser einteilen. Wir sprechen hier von Arbeit, die auf ein Beschäftigungs- und/oder Vertragsverhältnis zurückgeht.
Doch wie sieht es mit den Frauen aus, die zusätzlich noch einen großen Teil an CARE-Arbeit leisten? Nachweislich sind es die Frauen und Mütter, die den Löwenanteil der Hausarbeit, der Erziehungsleistung und der Pflege leisten. Für diese Arbeit gibt es höchstens in Sonntagsreden einmal eine Anerkennung. Finanziell und sozialversicherungstechnisch zahlen diese, wie man weiß, keineswegs aus. Nicht wenige Frauen, die ihr aktives Leben in den Dienst am Nächsten gestellt haben, sind im Alter dann von Armut bedroht. Die herkömmliche Rollenverteilung scheint vor allem dann zu greifen, wenn Kinder zu betreuen sind. Dies konnte wieder besichtigt werden, als im Zuge von Corona, die Schulen geschlossen worden. Homeschooling und Sorgearbeit belasten Familien. Auch hier tragen wieder Frauen die größere Last und Verantwortung. Diese Belastung trifft dreifach zu, wenn Frauen Heimarbeit am PC, die Beschulung und Betreuung zu bewältigen haben.
Daher brauchen wir dringend eine Wertschätzung der CARE-Arbeit, die von Frauen und Männer erbracht werden. Diese darf sich nicht in Sonntagsreden erschöpfen, sondern muss sich in finanzieller Absicherung präsentieren. Wir weisen auf unseren Vorschlag für eine generelle gerechtere Neuordnung der Altersversorgung hin.
Ferner unterstützt der DEF Hannover die Forderungen, die der DEF Bayern mit folgenden Punkten zusammengefasst hat:
- Mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung durch Homeoffice, Telearbeit und Arbeitszeitkonten;
- flächendeckend betriebsinterne kommunale Angebote zur Unterstützung bei der Pflege;
- Einführung einer steuerfinanzierten Lohnersatzleistung als eigener Anspruch der Pflegenden;
- die Anrechnung von Pflegezeiten in der Rentenversicherung ist für alle Pflegenden (auch für Nachbarn und Freunde und nicht nur für nahe Angehörige).
25.10.2019
Evangelische Frauen übernehmen Verantwortung für sich und andere – Der Deutsche evangelische Frauenbund feiert 120jähriges Bestehen
Als am 7. Juni 1899 der Deutsch-evangelische Frauenbund gegründet wurde, geschah das als Reaktion auf den Versuch der Obrigkeit, die Frauen in politischer Unmündigkeit zu halten. Selbstbewusst mit einer eigenständigen Organisationsstruktur traten die Frauen, die mehrheitlich dem bürgerlichen Milieu entstammten, ein für einen gleichberechtigten Zugang zur Bildung und für die Möglichkeit von Mädchen und Frauen einen eigenen Beruf zu ergreifen.
Das ursprüngliche Ziel – das Wirken und die Stellung der Frauen in der Gesellschaft bewusst zu machen und zu stärken, selbstbewusstes Lernen zu fördern und im diakonischen Handeln den christlichen Glauben sichtbar werden zu lassen – trägt den Verband bis heute.
Für die Umsetzung dieser Ziele haben sich unzählige ehrenamtliche Frauen über 70 Jahre eingesetzt, bis 1969 der Frauenverband einen neuen Namen und eine Erweiterung der Aufgaben erhielt. Als „Deutscher Evangelischer Frauenbund“ öffnete sich der Verband neuen Arbeitsfeldern und Themenschwerpunkten, übernahm Gremienfunktionen: ‚Arbeitskreis evangelischer Haushaltsführender‘, Verbraucherinnenpolitik, Generationengerechtigkeit und Medienkompetenz.
Unter dem Leitspruch „Verantwortung übernehmen für sich und andere“ wollen Frauen bewusst ihr Engagement einbringen in politische, gesellschaftliche und kirchliche Zusammenhänge mit dem Ziel, allen Frauen gleichberechtigte Chancen zu eröffnen und nachhaltig Demokratie zu gestalten.
Mit der Jubiläumsfeier am 19. / 20. Oktober in Hannover (Sitz des Bundesverbandes) würdigt der DEF den Ort, an dem über Jahrzehnte mit gezielten Sozialprojekten junge, ledige Frauen und Mädchen unterstützt wurden. Die Stadt Hannover stellte in der Vergangenheit dafür ein Grundstück und Geld zur Verfügung und legte so den Grundstein für die wichtige Verbesserung der Lage von alleinstehenden Frauen und für Bildungsangebote von jungen Frauen.
Heute - 120 Jahre nach der Gründung – engagieren sich bundesweit Frauen für benachteiligte, in Not geratene Frauen. Ihr ehrenamtliches Wirken in und außerhalb der institutionellen Kirche und in den vielfältigen Lebensbereichen ist geprägt von solidarischem Handeln und vom Streben nach Gerechtigkeit.
Die Jubiläumsveranstaltung beginnt am 19. Oktober mit einem Festgottesdienst in der Marktkirche Hannover. Die Predigt hält Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr. Beim anschließenden Empfang im alten Rathaus werden sich einige Ehrengäste zu Wort melden, unter ihnen: Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D., Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen.
Der Festakt ist als Studientag im Fortbildungszentrum Stephansstift, Hannover geplant mit einem Rückblick in die bewegte Geschichte des DEF und einer Diskussionsrunde zum Thema „Frauen gestalten Demokratie – Demokratie beginnt am Küchentisch“. Lisi Maier, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit, Lydia Klein, Verwaltungsratsvorsitzende der Verbraucherzentrale Bayern, und Katharina Landgraf, Mitglied des Bundestages konnten als kompetente Gesprächspartnerinnen gewonnen werden für die Frage, wichtig gerade heutzutage die Beiträge für ein demokratisches Miteinander sind und welch große Rolle Frauen dabei spielen.
Mit der Zukunftsfähigkeit des Frauenverbandes beschäftigen sich am darauf folgenden Tag fünf Workshops, die die Themenfelder ‚Glaube, Familie und Beruf, volkswirtschaftliche Bedeutung der privaten Haushalte, bezahlbarer Wohnraum und Gewalt gegen Frauen‘ bearbeiten. Allen noch so unterschiedlichen Bereichen ist eines gemeinsam: die Frauen des DEF fördern die eigenständige Meinungsbildung und schaffen so die Voraussetzung für eigenverantwortliches Engagement.